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Lochkamera

Mich interessieren historische Verfahren der Fotografie. Die Lochkamera, auch Camera Obscura genannt, ist ein solches und basiert auf einem einfachen Prinzip. Es ist dabei möglich, ohne Objektiv fotografische Aufnahmen zu realisieren. Das Objektiv wird in der Lochkamera durch ein einfaches, sehr kleines Loch ersetzt, durch das die Lichtstrahlen in eine dunkle Box fallen, wo der Film oder ein anderes Aufnahmematerial platziert ist.

 

Das Loch der Camera Obscura ersetzt die bei Objektiven einstellbare Blende, wodurch bei modernen Kameras die Belichtung und Tiefenschärfe reguliert werden kann. Je kleiner das Loch, desto größer ist die zu erzielende Tiefenschärfe. Bilder aus der Lochkamera zeichnen sich durch die im Vergleich viel größere Blende - eine deutlich kleinere Öffnung für den Lichteinfall - aus und weisen deshalb eine große Tiefenschärfe auf, die sich über den gesamten Bildraum verteilt.

 

Da die Lochkamera aber ohne ein Objektiv und damit ohne aufwendige optische Konstruktionen zur Bündelung und Lenkung der Lichtstrahlen auskommt, haben die mit ihr realisierten Fotografien nicht dieselbe Schärfe wie bei modernen Kameras. Diesen Umstand sehe ich nicht als Mangel an, sondern entdecke darin das künstlerische Potenzial zur Erzielung einer besonderen Ästhetik. Ich experimentiere mit dieser einfachen Technik der Lochkamera, langen Belichtungszeiten, Perspektiven, Bildreihen und Mehrfachbelichtungen.

Lochkamera
Analoge Fotografie mit der Lochkamera auf dem Berliner Alexanderplatz
Berlin Alexanderplatz
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